Logische Fachbegriffe
Cache
Englisch: Unterirdisches Depot; geheimes Lager; verstecken. Wird ausgesprochen wie "cash" (Bargeld, Kasse)
Französisch: la cache = Versteck; Schutzpapier; le cache-cache = das Versteckspiel
Camouflage
Englisch: Tarnung; tarnen
Französisch: le camouflage = Verkleidung; Tarnung; Verdunkelung
Geocaching
Fachbegriff für: Schatzsuche mit GPS-Hilfe. Zusammengesetzt aus "Geo" = Geografie und "Caching" = verstecken.
Hasengrill
Eine Tarnung aus einem Haufen sauber geordneten Stecken, für den Cacher von Weitem als Tarnung erkennbar. Entspricht dem englischen UPS (Unusual Pile of Sticks). Ich habe diese Art von Tarnung nach einer Cachertour in den Kanton Genf "Genfer Tarnung" genannt, weil diese dort (damals) sehr üblich war.
Hint
Ein Hint ist ein Hinweis in der Beschreibung des Caches, der die Suche vereinfacht. Oft sind diese Hinweise verschlüsselt, um dem gewieften Geocacher den Spass nicht zu verderben. Mit einem Klick auf "(Entschlüsseln)" in der Cachebeschreibung wird der Klartext angezeigt. Der Hint wird natürlich erst entschlüsselt, wenn alle Stricke gerissen sind, 5 Minuten vor Abfahrt des letzten Zuges nach Hause. ;-)
In / Out
Das sind die Kurzbezeichnungen für den Vorgang, Gegenstände in den Cache zu legen oder aus dem Cache mitzunehmen. Beachte: faires Tauschen = eingelegter Gegenstand sollte mindestens den Wert des heraus genommenen haben!
Log
Das Log-Buch gehört in den Cache, damit sich die Finder eintragen können; einerseits für den "Besitzer" des Verstecks, der daraus allenfalls über Probleme mit dem Versteck erfährt, andererseits, damit der Finder für seine Mühe auch Spuren hinterlässt.
Die Vorgänge um ein Versteck sollen auch im Internet bei der Beschreibung des Verstecks aufgezeichnet sein. Dazu dienen die Log-Funktionen bei "Geocache loggen".
Muggle
Muggle ist ein Begriff aus den Harry-Potter-Büchern und bedeutet "Unwissender", einer, der nicht dazu gehört, ein Nicht-Magischer.
Beim Geocaching sind also Leute gemeint, die nicht selbst Geocacher sind und erstaunt die komischen Typen betrachten, die mit einem GPS-Gerät durch die Büsche laufen. Muggles sollten nicht sehen, wo man die Caches versteckt und sollten auch nicht zufällig Caches finden.
Im Cache sollte eine Gebrauchsanweisung für Muggles sein, damit diese erfahren, worum es geht und nach Möglichkeit den Cache in Ruhe lassen und nicht entfernen oder verändern.
Multi-Cache
Die veröffentlichten Koordinaten weisen auf einen Ausgangspunkt hin. Von da aus müssen verschiedene Zwischenstationen gesucht werden. Aus der Beantwortung von (kniffligen) Fragen ergeben sich die Koordinaten der nächsten Zwischenstation und schliesslich des Verstecks.
SBA-Log
"Should be archived". Meldung eines Finders im Logbuch, im Log oder mit Email an den Besitzer, dass der Cache archiviert, das heisst, ausser Betrieb gesetzt, werden sollte, z.B. weil sich die Umgebung geändert hat.
Meines Erachtens ist das eine der (vielen) sinnlosen Abkürzungen. Sparen am falschen Ort.
Schwierigkeitsgrad
Bei jeder Beschreibung eines Caches sind die beiden Schwierigkeitsgrade für die "Kniffligkeit" und das Gelände angegeben, jeweils in einer Skala von 1 bis 5.
Knifflig ist ein Cache, wenn zum Finden verschiedene Hindernisse aufgebaut sind, z.B. Zwischenstationen mit Fragen, die zu beantworten sind.
Ein Gelände-Schwierigkeitsgrad von 1 kann auch mit Fahrrad oder Kinderwagen angefahren werden, bei 3 muss gutes Schuhwerk her, bei 5 braucht's besondere Ausrüstung oder Fähigkeiten.
Sissi-Cacher
Ein Cacher, der sich nicht gerne die Finger schmutzig macht und lieber auf den Wegen bleibt. (Herkunft des Begriffs unbekannt).
Spoiler
Englisch = Verderber. Ein Spoiler ist ein (sehr) verräterischer Hinweis in der Beschreibung des Caches, der die Suche vereinfacht, zum Beispiel Bilder der Umgebung oder des Verstecks selbst.
Der ehrgeizige Geocacher wird einen weiten Bogen um die Spoilers machen und diese erst nach dem Auffinden mit Genugtuung betrachten.
Stash Hunt
"Stash Hunt" ist eine andere Bezeichnung fürs Geocaching. Gebraucht werden auch: GPS Stash Hunt, Global Positioning Stash Hunt. "Geocaching" ist die offizielle Bezeichnung.
TB = Travel Bug
TNLN (Took Nothing, Left Nothing)
Abkürzung für: nichts aus dem Cache heraus genommen, nichts hinein getan.
TNSL (Took Nothing, Signed Logbook)
Abkürzung für: nichts aus dem Cache heraus genommen, ins Logbuch geschrieben. Da gibt's auch: TNLNSL.
Travel Bug ("TB")
Ein Travel Bug ist eine Plakette mit einer Nummer und einer Anleitung vom Besitzer, was mit dem Wanderkäfer geschehen soll. Meist soll er möglichst weit von Cache zu Cache wandern oder zu einem bestimmten (weit entfernten) Cache gelangen. Nehme ihn mit, wenn du innert nützlicher Frist vorhast, einen Cache zu besuchen, der auf seinem Weg liegt. Du musst in diesem Falle in einem besonderen Travel-Bug-Verzeichnis einen Eintrag vornehmen, damit der Besitzer nachsehen kann, wo sich sein Käfer gerade befindet.
Meist hängt an der Plakette ein Gegenstand, der mehr oder weniger aufträgt und einen vor das Problem stellt, einen genügend grossen Cache-Behälter zu finden, um ihn wieder abzulegen.
Ulmer, Dave
"Erfinder" von Geocaching.
Virtueller Cache
Mit "virtuell" wird gewöhnlich etwas bezeichnet, was nicht eigentlich ist.
Beim virtuellen Cache ist kein Versteck vorhanden. Der "Cache", der zu finden ist, ist ein wirkliches Bauwerk, eine historische Stätte und solches.
Wirkliche Caches können aus einer Filmdose bestehen (Micro- oder Mini-Cache), aus einer Plastikdose oder sogar aus einer Kiste.
Wanderkäfer
Das ist ein deutscher Name für "Travel Bug".
Zecken
In der Schweiz gibt es einige Gegenden, wo Zecken im Grase lauern, vorallem bei warmem und feuchtem Wetter. Da ist Vorsicht geboten, weil diese Tiere die FSME FSME und Lyme Borreliose übertragen können. Es wird geschlossene Kleidung empfohlen. Zeckenkarte ansehen. Gegen die Viruserkrankung FSME gibt es eine Impfung, gegen die Infektionskrankheit Lyme Borreliose leider (noch) nicht. Lyme-Borreliose
Technische Fachbegriffe
Azimut
Als Azimut bezeichnet man den Richtungswinkel zwischen geographischer Nordrichtung und der Marschrichtung. Das Azimut wird im Uhrzeigersinn gemessen.
Es wird je nach Kompass angegeben in
- Grad (360°)
- Neugrad (400 gr)
- Artilleriepromille (6400 Art 0/00) (wobei 1 Art 0/00 auf 1km Entfernung 1m Abweichung entspricht)
Bearing (Peilung)
Bearing gibt die Richtung an, in die man sich zum Ziel hin bewegen muss. Info bei Kowoma.
Bluetooth
Bluetooth (Blauzahn) ist ein Funkprotokoll, das damit ausgestatteten Geräten den gegenseitigen Datenaustausch ermöglicht. Ein Bluetooth-GPS-Empfänger kann mit einem Bluetooth-PDA ohne Verkabelung Daten liefern. Ein Bluetooth-PDA kann über ein Bluetooth-Handy Daten austauschen, z.B. telefonieren und ins Internet.
CH1903
Die Schweizerische Landesvermessung beruht auf einem Bezugssystem, das als CH1903 bezeichnet wird, da es im Jahre 1903 definiert und eingeführt wurde. CH1903 umfasst die Definition eines Ellipsoids (Bessel-Ellipsoid), dessen Lagerung (d.h. Verschiebungen und Verdrehungen gegenüber den globalen Systemen), sowie die Schweiz. Kartenprojektion für das Landeskoordinatensystem. Der dazugehörige Bezugsrahmen teilt sich auf in das Landesnetz LV03 für die Lage und das Landesnivellement LN02 (Gebrauchshöhen, angeschlossen am Repère du Niton in Genf) für die Höhe.
Umrechnung von Schweizerischen Landeskoordinaten CH1903 in WGS84 und umgekehrt.
EGNOS (European Geostationary Overlay Service)
EGNOS ist die europäische Ausgabe eines dem nordamerikanischen WAAS entsprechenden Korrektursystems, das GPS durch ein System von terrestrischen und satellitengestützten Verfahren genauer macht, indem vorallem die ionosphärischen Fehler korrigiert werden. GPS erhält dadurch eine Genauigkeit von weniger als 3 Metern.
Weitere Infos über WAAS und EGNOS.
Galileo
Galileo ist ein europäisches System zur Satellitennavigation. Es basiert auf 30 Satelliten (27 + 3 Ersatz), die in einer Höhe von 24.000 km die Erde umkreisen, dem Prinzip der Laufzeitmessung und einem Netz von Bodenstationen, die die Satelliten kontrollieren. Galileo ist für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt nicht wie GPS und GLONASS einer nationalen militärischen Kontrolle.
Die ersten drei geplanten Galileo-Satelliten gingen 2006 in Betrieb. Nach 2021 soll das Netz mit allen 30 Satelliten voll funktionsfähig sein. Ein erster Test-Satellit wurde Ende 2005 mit einer russischen Sojus-Rakete gestartet. Der Grossteil der Galileo-Satelliten dürfte aber mit der europäischen Trägerrakete Ariane 5 starten.
Weitere Infos zu Galileo.
GPS (Global Positioning System)
GPS heisst Global Positioning System. Es ist ein System von 24 Satelliten, die das US-Verteidigungsministerium in genügender Höhe und mit etlichem Kleingeld am Himmel festmachte. Anfänglich wurden die Signale künstlich verzerrt, sodass der Normalmensch nur mit einer Genauigkeit von 100 Metern seinen Standort bestimmen konnte. Am 1. Mai 2000 wurde die Verzerrung (von der Clinton-Regierung) aufgehoben. Nun konnte jedermann mit dem entsprechenden Gerät seine geografische Lage bis auf 10 Meter genau bestimmen. Mit einigen Zusatzkniffs ist eine Lagebestimmung bis auf 1 Meter genau möglich.
GPS-Empfänger
Gerät zum Empfang der GPS-Signale. Ein GPS-Empfänger kann ein komplettes Gerät mit den entsprechenden Anzeigen sein (Hersteller: Garmin, Magellan).
Heading (Kurs)
Heading bedeutet die Richtung, in die man sich momentan tatsächlich bewegt. Dabei ist 0° Norden, 90° Osten, 180° Süden und 270° Westen. Info bei Kowoma.
High Sensitive Technology-Modus
GPS-Empfänger mit einem SIRF-Chipsatz mit "SiRF XTrack" sind zwischen einem schnellen Standard-Modus und einem etwas langsameren, aber empfindlicheren XT-Modus umschaltbar. Mit XT-Modus wird auch in Häuserschluchten, im Wald unter einem Blätterdach oder bei ungünstigen Reflexionsverhältnissen noch ein brauchbares GPS-Signal geliefert.
Koordinaten
Geografische Positionsangaben. Es gibt verschiedene Koordinatensysteme.
Weitere Infos bei Wikipedia.
Beim Geocaching wird allermeist das WGS84-System benutzt. World Geodetic System 1984 ist die geodätische Grundlage des GPS-Systems, der Vermessung der Erde und ihrer Objekte mit NAVSTAR-Satelliten.
Die Koordinaten von Bern sind:
N 46° 57,00 Minuten E 7° 26,00 Minuten
(Die Schweiz liegt östlich von Greenwich, deshalb muss E statt W gewählt werden).
Referenzpunkt ist die alte Sternwarte in Bern:
Breite: N 46° 57' 08.66 Länge: E 7° 26' 22.50.
In Schweizerischen Landeskoordinaten sind es Y=600'000 m und X=200'000 m.
Umrechnung von Schweizerischen Landeskoordinaten CH1903 in WGS84 und umgekehrt.
1 Minute entspricht einer Seemeile = 1852 Meter, 1 Sekunde entspricht 30,86 Metern.
NMEA - National Marine Electronics Association
Mit Hilfe der weitestgehend standardisierten NMEA-Daten gelingt es sehr leicht, die Daten praktisch jedes GPS-Geräts mit einem Navigations- und Kartenprogramm auf dem PC, Laptop oder Handheld zu verwenden. Sogenannte GPS-Mäuse (GPS-Empfänger ohne Display nur mit serieller Schnittstelle) kommunizieren ausschliesslich auf diese Art mit Ihrer Aussenwelt.
Weitere Informationen dazu: NMEA-0183.
PDA
heisst Personal Digital Assistent, auch Pocket Computer, Taschencomputer oder Palmtop genannt, weil ein PDA in der Handfläche Platz hat. Ein Smartphone hat zusätzlich Telefoniefunktionen.
Seemeile
1 Seemeile entspricht 1852 Meter.
1 Längengrad entspricht 40'000 Kilometer Erdumfang durch 360(°) = 111.12 Kilometer.
1 geografische Minute entspricht 111'120 Meter durch 60 = 1852 Meter.
1 geografische Sekunde entspricht 1852 Meter durch 60 = 30.86 Meter.
Die Seemeile (engl. Nautical Mile (NM), Abk.: sm) ist eine in der Schiff- und Luftfahrt gebräuchliche Längeneinheit. Die Seemeile wurde 1929 auf der "Internationalen Hydrographischen Konferenz" in Monaco auf 1.852 m festgelegt.
Vor dieser Konferenz war die Seemeile als die Strecke einer Bogenminute am Äquator definiert. Ein Vollkreis enthält 360 Grad, mit 60 Minuten je Grad, also insgesamt 21'600 Minuten. Damit war die Seemeile der 21'600ste Teil des Erdumfanges am Äquator.
Smartphone
Ein Smartphone ist ein Computer in Taschengrösse, der früher vorallem telefonierte und heutzutage vorallem in Sozialien Medien herum kramt. Die Swisscom nannte ihr Netz "Natel".
URL
heisst UniformResource Locator und ist die Internet-Adresse einer Domain, also einer Internet-Site, im Format von z.B. "www.domain.ch".
WAAS - Wide Area Augmentation System
Etwa 25 erdgebundene Stationen in Nordamerika liefern Korrektursignale, sodass GPS etwa 5 Mal genauer ist für Geräte, die WAAS-Signale verarbeiten können.
In Europa gibt es das vergleichbare System namens EGNOS.
WGS84
WGS84 = World Geodetic System 1984 ist die geodätische Grundlage des GPS-Systems, der Vermessung der Erde und ihrer Objekte mit NAVSTAR-Satelliten.
Beim Geocaching wird vorallem WGS84 verwendet.